1. Etappe: Stühlingen - Blumberg (21 km)

Oh man, was hab ich gut geschlafen, herrlich jetzt geht's endlich los. Unser Frühstück war toll, es gab die erste frische Melone und dunkle Brötchen und leckeren Kaffee dazu. Punkt 09 Uhr starteten wir dann unsere erste Etappe mit 18 km. Zuerst waren wir etwas verwirrt, denn am Schluchtensteigparkplatz fanden wir keinen Schluchtensteig. So kam was kommen musste, wir machten einen Umweg von 3 km. Da wir erstmal eben am Fluss entlang wanderten, war es nicht so schlimm. Allerdings sollten uns die letzten 3 km echt wie eine Ewigkeit vorkommen. Der Weg ist so schön, so abwechslungsreich aber teilweise auch schmal und steil und man muss immer konzentriert bleiben. Unterwegs machten wir einen kurzen Stop an der Sauschwänzlebahn nach 6 km.

Nach 10 km macht wir an einem Rasthof in der Wutachschlucht Radlerpause. Die ersten 10 km liefen super zwischendurch immer mal Anstiege, aber alles halb so wild. Die Gastgeberin war eine ältere Dame und super nett. Um uns ringsum alles Wanderer. Auf dem Weg ist echt was los. Allerdings hätten wir nicht aufs Klo gehen sollen, denn es stank bestialisch. Nun gut, wir habens überlebt. Wir genossen das plätschern des Flusses und die Ruhe. Noch 7 km, kein Problem dachten wir, und dann ging es los. Sehr schmale Wege, steile Aufstiege in praller Sonne. Wir machten noch eine Mittagspause an einem Aussichtspunkt, den Sekt ließen wir allerdings im Rucksack, einfach zu gefährlich. Es war ein nettes Plätzchen mit schöner Aussicht. Unterwegs trafen wir noch eine Männerwandertruppe, die uns dann wieder überholten.

Juhuuu, und dann begannen die unendlichen letzten 3 km nach Blumberg 200 hhm einfach nur gerade hoch, das war echt krass. K. drehte durch und stellte sich vor, dass wir heute mit unserem Popo nur Erdnüsse knacken. Aber am Freitag, hoho, könnten das schon Hasel- oder Wallnüsse sein. Ja, irgendwie so fühlte sich der Weg auch an und es war so verdammt heiß. Bei der Entscheidung wer vorn läuft beschlossen wir, wir sind eine homogene Masse. Nach diesem Tag fühlten wir uns auch so... Am Ende des Aufstiegs endlich ein Schild 1 km bis Blumberg, aber schade auch, denn wir sind in 3 km Entfernung bei einem Bauern untergebracht.... Wir liefen erst einmal hinunter und während wir so liefen, erzählte ich den Mädels unsere Trampergeschichte aus dem Taunus, als es bis zur Unterkunft zu weit war. Wir kamen an einem kleinen Brunnen vorbei und kühlen uns ab und plötzlich hielt ein Auto. Er kam auf uns zu und ja, es war unser Bauer. Er sammelte unser Gepäck ein und zeigte uns den Weg. Wir haben uns gefreut wie die Schneekönige. Das war definitiv das Highlight des Tages. 

Wir wanderten nun schon die ersten 3 km der nächsten Etappe und es folgte noch eine Herausforderung, die Leiter zum Wasserfall. Aber auch die nahmen wir mit Bravour. Da wir alle 3 so Krimitanten sind, gingen dann die Nerven mit uns durch. Wir sahen schon den Schwarzwaldmörder im Hochstand sitzen. Wir überlegten wie der Bauer unsere Rucksäcke woanders deponiert und uns dann killt und in Strohballen rollt. Das liegt ja Nähe, wenn wir schon im Stroh schlafen. Die Mädels verschickten erstmal schnell ihren Standort zur Sicherheit. Jedenfalls kamen wir aus'm Lachen nicht mehr raus und so waren die 3 km auch schnell geschafft.

Auf dem wirklich alten Bauernhof wurden wir super nett empfangen und eine andere Wanderung war schon am kochen. Uns fielen natürlich gleich die Sägen im Treppenhaus auf und auf der Terrasse lag blondes Haar. Oh nein, ich glaub', es war nur Putzwolle. Lustig war es trotzdem. Unser Bauer Nicolaus ist ein super lustiger Typ. Er macht alles mögliche und ist sehr unterhaltsam, also so unterhaltsam, so dass wir kaum zu Wort kommen. Aber irgendwie ist es auch spannend, wie er über seine schottischen Highland Rinder Uschi, Becki, Christa, Bella, Herkules und Brutus spricht. Er hat zu jedem Tier eine Geschichte. Wir kriegen noch eine gratis Biostunde. Zum Abendessen gibt's Salat aus dem Garten, Nudeln und Wildbratwurst. Die war so lecker, da hätte ich glatt noch 5 verdrücken können. Danach machten wir uns frisch und schlürften noch unseren Sekt. Ich hatte keine Lust, ihn weiter mitzuschleppen. Dann gingen wir in unser Strohbett. Man fühlte sich wie ein Hamster, irgendwie lustig. Es ist aber bequem und kuschelig. Jetzt müssen wir ausruhen, auch wenn die morgige Etappe nicht so heftig werden sollte. Guats Nächtle.

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